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© Charité | Wiebke Peitz

Pressemitteilung

02.10.2012

Neue Formel zur Abschätzung der Nierenfunktion im Alter

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Im Rahmen einer Berliner Kohortenstudie ist es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Charité – Universitätsmedizin Berlin gelungen, neue mathematische Formeln zu entwickeln, die die Nierenfunktion im Alter zuverlässig abschätzen. Hierfür wurde bei 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter von über 70 Jahren mit Hilfe einer geringen Menge Kontrastmittels die Nierenfunktion mittels mehrerer Blutabnahmen gemessen. Anhand der Ergebnisse konnten zwei neue Formeln entwickelt werden, die genauere Schätzwerte liefern als herkömmliche Formeln. Die Studie ist jetzt in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Annals of Internal Medicine* veröffentlicht worden.

Die Fähigkeit der Nieren, das Blut von Giftstoffen zu befreien, nimmt mit fortschreitendem Alter langsam ab. Dieser schleichende Verlust der Nierenfunktion ist grundsätzlich normal, muss aber dennoch ernst genommen werden. Beispielsweise müssen Medikamente in ihrer Dosierung angepasst und die Gabe von Röntgenkontrastmitteln überdacht werden. Weiterhin ist eine zuverlässige Aussage über die Nierenfunktion entscheidend bei der Bestimmung des Zeitpunktes, an dem Patienten mit einer Blutwäsche, der sogenannten Dialyse, beginnen müssen oder bei der Entscheidung zur Lebendspende für eine Nierentransplantation. Da aufgrund des steigenden Alters der Bevölkerung immer mehr Menschen von einem Verlust der Nierenfunktion betroffen sind, hat das korrekte Abschätzen der Nierenleistung eine hohe Relevanz.

Im klinischen Alltag wird die Nierenfunktion mit Hilfe mathematischer Formeln geschätzt. Diese setzen sich üblicherweise aus dem Alter und dem Geschlecht des Patienten sowie der Konzentration eines bestimmten Stoffwechselprodukts, dem Kreatinin, zusammen. Kreatinin wird über den Harn ausgeschieden, ist jedoch besonders im Alter ein sehr störanfälliger Marker. Deshalb sind Formeln, die lediglich die Konzentration an Kreatinin berücksichtigen, für ältere Personen nicht immer zuverlässig. „Die in der aktuellen Studie angewandte Formel enthält neben dem Kreatinin auch den Blutwert des Proteins Cystatin C, welches besonders im Alter für die Schätzung der Nierenfunktion geeigneter erscheint als Kreatinin“, sagt Dr. Elke Schaeffner, Ärztin in der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und Internistische Intensivmedizin an der Charité und Erstautorin der Studie.

* Elke S. Schaeffner et al: Two Novel Equations to Estimate Kidney Function in Persons Aged 70 Years or Older. In: Annals of Internal Medicine, Volume 157, Issue 7, 471-481.

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Artikel in Annals of Internal Medicine

Kontakt

PD Dr. Elke Schaeffner
Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und Internistische Intensivmedizin
Campus Virchow-Klinikum
t: +49 03 450 553 131



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