
Periduralanästhesie
Bevor die Schmerz-Informationen in das Gehirn gelangen durchlaufen sie im Rücken in einem knöchernen Kanal der Wirbelsäule (=Spinalkanal) noch einige Umschaltstationen. Diese Schaltstationen heißen Rückenmark und liegen umspült von einer Flüssigkeit (=Liquor) im Spinalkanal etwa auf der Höhe des Bauchnabels bis hoch zum Gehirn.
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Dort, wo die Nerven aus dem Spinalkanal heraustreten und auch hineingelangen liegt ein besonderer Raum, der Periduralraum. Entlang der Wirbelsäule ist dieser Raum ebenfalls sehr gut geeignet Nerven zu betäuben und vor allem auch kleine Katheter einzulegen, die längere Zeit zur Schmerztherapie genutzt werden können.
Wie funktionieren rückenmarknahe Verfahren? Rückenmarknahe Betäubungen werden bei uns immer vom Rücken aus durchgeführt. Dabei kann der Patient sitzen oder auch liegen und auch hier wird vor einer Betäubung immer ausgiebig desinfiziert und mit sterilen Tüchern abgedeckt. Mit feinen Nadeln wird dann der Epiduralraum punktiert ohne mit elektrischem Strom suchen zu müssen. Die eigentliche Betäubung bemerken Sie als PatientIn, wenn z.B. Schmerzen nachlassen (z.B. zur Geburtserleichterung) oder die Beine nicht mehr gespürt werden (z.B. für eine Operation).
Bei dieser Anästhesieform werden in den Epiduralraum, der vor dem Spinalkanal liegt, Lokalanästhetika gespritzt oder über einen dünnen Schlauch auch kontinuierlich gegeben um die Schmerzausschaltung oberhalb und unterhalb der Punktionsstelle zu erreichen. Die Kanüle wird nach dem Legen des Katheters wieder entfernt. Nach Abschluß der Operation kann der liegende Katheter zur Schmerzausschaltung genutzt werden.
Risiken der Periduarlanästhesie
Die Risiken sind etwa die gleichen wie bei der Spinalanästhesie. Durch die dickere Punktionsnadel und durch den liegenden Katheter kann es zu einer Verletzung des Spinalraumes kommen. Auch hier gilt: bei Kopfschmerzen sofort den Schmerzdienst benachrichtigen.